Nachhaltigkeit in jeder Faser

– eine Verpackung als Symbol

Nachhaltigkeit in jeder Faser – eine Verpackung als Symbol

Wir lieben den verantwortungsvollen Umgang mit Rohstoffen. Wolle wertzuschätzen war immerhin  die Motivation dahinter, dieses Projekt zum Leben zu erwecken. Ich habe das Gefühl, dass wir als Wegwerfgesellschaft nach und nach verlernen, den Wert der Produkte, die wir tagtäglich konsumieren,  anzuerkennen. Nicht aus böser Absicht heraus; viel eher hat man im Alltagsstress oft gar nicht die Zeit dazu, innezuhalten und sich bewusst zu machen, was die selbstverständlichsten Dinge für Massen an Rohstoffen verbrauchen.

Und wenn man sich dann mal damit auseinandersetzt, fällt einem schnell auf, wie unfassbar schwierig es ist, Verantwortung und Komfort unter einen Hut zu bekommen. Das geht uns allen im normalen Leben so, ist aber auch aus Sicht von mährle ein großer Konfliktpunkt.

Wir wollen es euch so angenehm und einfach wie möglich machen, mährle zu unterstützen. Ihr sollt nicht lange auf eure Pakete warten und die Essenz von mährle schon erleben, bevor ihr überhaupt das Päckchen öffnet. Das lässt sich alles bewerkstelligen: aber zu seinem Preis. Verpackungsmaterialien, Farben, Bedruckstoffe: das sind alles Variablen, die sich zu einem waschechten Klimakiller entwickeln können. Aber nicht müssen. Wir haben viele Möglichkeiten recherchiert, Optionen miteinander verglichen, Gütesiegel untersucht und sind letztendlich auf Materialien gestoßen, die den Kerngedanken von mährle repräsentieren. Die Wertschätzung der Natur und ihren Rohstoffen.

Besonders interessant fanden wir das Graspapier, das inzwischen für Druckprodukte wie unsere Visitenkarten eingesetzt wird. Es gibt nun schon lange Bestrebungen, Papier nachhaltiger zu produzieren, inzwischen sind recycelte Papiere jedem ein Begriff und haben einen nicht unerheblichen Marktanteil. Was ist aber, wenn man noch einen Schritt weitergeht? Nicht nur auf bereits produziertes, klassisches Papier zurückgreift, sondern am Rohstoff selbst anlegt?
Klassisches Papier, so wie wir es heute kennen, wird meist aus Holz hergestellt. Ein Rohstoff, der mit großer Umweltbelastung daherkommt: unseren Konsum davon zu reduzieren, ist prinzipiell immer eine gute Idee. Entsprechend wurde an Alternativen getüftelt und letztlich das Graspapier entwickelt! Gras! Wer hätte das gedacht?
Durch die natürlich weiche Zusammensetzung des Rohstoffs benötigt er bedeutend weniger Aufbereitung als Frischfasern aus Holz; enorm viel Wasser kann während der Produktion eingespart werden. Gleichzeitig sind wir förmlich umzingelt von Wiesen, quasi überall finden sich gleich mehrere üppige grüne Flecken – intelligent geplant bedeutet das enorm kürzere Transportwege. Klar, das Substrat wächst ja schon vor den Papierfabriken! Durch das Umstellen dieser Variable ergeben sich viele Möglichkeiten, nachhaltiger zu arbeiten. Das gefällt uns.
Da hört der Spaß aber selbstverständlich nicht auf. Wer selbst schon mal Graspapier in der Hand gehalten hat, wird schnell überzeugt von seinen haptischen Qualitäten sein.

Uns transportiert es direkt auf üppige Weiden unserer Schafe, auf saftige Wiesen direkt am Deich, in tiefgrüne Täler. Man spürt den Rohstoff, wenn man das Papier in den Händen hält, man sieht ihn; das Endprodukt ist roh und hat eine Identität, ist eigenwillig und reiht sich nicht nur in die Reihe an anderen erhältlichen Papieren ein. Ja, man riecht ihn sogar. Wir sehen es oft als selbstverständlich an, aber dieses Papier berauscht alle Sinne!

In Deutschland gibt es diverse Instanzen, die Verbraucher darauf aufmerksam machen wollen, welche Produkte ökologisch verantwortungsvoll hergestellt werden.

Gehen wir weiter zu unseren Banderolen und dem Briefpapier. Das Papier, das wir für die mährle-Banderolen ausgewählt haben, wurde mit gleich drei Siegel ausgezeichnet! Das Nautilus Classic hat uns mit seiner feinen Körnung und seinem brillant-warmen Weißton überzeugt. Das ist gar nicht so selbstverständlich, wenn man bedenkt, dass das Papier aus 100% recyceltem Altpapier besteht – normalerweise an einem eher grauen Farbton erkennbar. Die perfekte Basis für unser Branding, das einen bereits beim Betreten des gemütlichen Hofladens anstrahlt. Mit dem blauen Umweltengel, dem EU-Ecolabel und der FSC®-Zertifizierung kann man sich sicher sein, hier Engagement für die Natur zu unterstützen und zu belohnen.

Alles andere wäre letztlich auch inkonsequent, oder?
Die Suche nach Materialien, die unserem Ziel entsprechen, hört niemals auf. Mit so vielen Innovationen auf dem Markt bleibt es immer spannend – und mit genügend Energie und Zeit findet man vielleicht sogar den nächsten, verborgenen Öko-Schatz?!

Ungefähr so haben wir uns zumindest gefühlt, als wir unsere kompostierbaren Versandtaschen gefunden haben. Sieht eigentlich aus wie Plastik, fühlt sich aber ungewöhnlich weich an – und kann im Biomüll entsorgt werden! Leider möchten die Logistik-Dienstleister solche Taschen nur noch von den ganz großen Handelsunternehmen befördern. So haben wir wieder geforscht und uns für eine wiederverwertbare Versandbox aus recyceltem Karton entschieden. Wir wollen eure Freude bei der nächsten Lieferung nämlich nicht durch ein schlechtes Gewissen dämpfen, wenn ihr entweder übergroße, oder sogar zwei ineinander gepackte Kartons öffnen müsst, um an euer Knäuel Wolle zu kommen. Wer kennt es nicht? Man fühlt sich ertappt, und spätestens wenn es daran geht, die Massen an Kartonagen unter nicht unerheblichem Kraftaufwand in den Altpapiercontainer zu stecken, wird einem bei vielen Paketen erstmal bewusst, wie viel Material dafür verschwendet wurde, die Produkte zu versenden. Durch den praktischen Steckverschluß könnt ihr unsere Versandbox z.B. dafür nutzen, um euer fertiges Handarbeitsstück einem lieben Menschen wieder zuzuschicken.

Wir stehen ein für mehr Minimalismus und weniger Verschwendung! Und möchten mit euch zusammen daran arbeiten, immer besser zu werden. Hast du Ideen, wie wir unseren Fußabdruck noch weiter verringern können? Schreib uns doch einfach eine Mail, oder kontaktiere uns auf instagram. Wir freuen uns auf neue Impulse, verrückte Ideen und spannende Vorschläge!

— Dagmar Fresenius

Text: © Dagmar Fresenius
Fotos: © Elsner / graphik-pool